Die Krabbe – in Ostfriesland schlicht und liebevoll auch „Granat“ genannt – ist nicht nur ein beliebtes Nordseetier, sondern auch ein kulinarisches und kulturelles Symbol der Region. Besonders die Nordseegarnele (Crangon crangon) ist gemeint, wenn Ostfriesen von „Krabbe“ sprechen.
Was ist die Krabbe eigentlich?
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Zoologisch korrekt: Nordseegarnele (Crangon crangon)
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Länge: ca. 5–9 cm
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Farbe: grau-braun, wird beim Kochen rötlich
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Gehört zur Familie der Krebse, lebt nah am Boden in Flachwasserzonen
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Besonders häufig im Wattenmeer und Küstenvorfeld
Lebensweise
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Krabben sind Bodentiere, sie „krabbeln“ im Sand, daher der Name
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Sie fressen kleine Tiere, Algenreste, Aas – sind also wichtige Reiniger des Meeresbodens
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Besonders aktiv bei Ebbe und Flut, wenn sich Nahrung bewegt
Fang & Krabbenfischerei
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Gefangen werden Krabben mit kleinen Kuttern direkt vor der Küste (z. B. in Greetsiel, Neuharlingersiel, Ditzum)
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Krabbenkutter sind typisch rot und oft Teil von Genossenschaften
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Fangzeit: Fast ganzjährig, besonders gut im Spätsommer & Herbst
Verarbeitung – ein echter Ostfriesen-Knackpunkt
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Nach dem Fang werden Krabben gekocht (dadurch rot) und traditionell zum Schälen nach Marokko oder Polen transportiert
→ Seit Jahren wird eine Rückverlagerung in die Region diskutiert (ökologisch & wirtschaftlich) -
Geschälte Krabben kommen meist nach 1–2 Tagen zurück
Kulinarisch – einfach, aber legendär
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Typisch:
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Krabbenbrötchen mit Butter & Zwiebel
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Rührei mit Krabben
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Krabben in Salat oder Suppe
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Regional oft mit Schwarzbrot, Tee – oder auch mal ein Korn dazu
Besonderheiten
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Krabbenfischerei ist Teil des immateriellen Kulturerbes
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Viele Fischereihäfen bieten Fangfahrten & Vorführungen
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Kinder lernen früh, wie man Krabben mit dem Kescher fängt – direkt am Wasser
Die Krabbe ist mehr als nur ein Meeresfrüchtchen – sie ist Herzstück der Küstenküche, Teil der Identität und lebendige Verbindung zwischen Meer und Mensch.
Plattdeutsch: Wat de Granat nich gifft, gifft keen Snack an’t Woter.
Hochdeutsch: Ohne die Krabbe gibt’s keinen echten Snack am Wasser.
