Queller, auf Plattdeutsch auch „Sülzgras“ oder hochdeutsch „Meeresspargel“ genannt, ist eine salztolerante Pflanze, die typisch für die Salzwiesen an der Nordseeküste ist – und damit fester Bestandteil der ostfriesischen Küstenlandschaft.
Was ist Queller?
-
Botanischer Name: Salicornia europaea
-
Wächst in Überflutungsbereichen des Wattenmeers, also dort, wo Ebbe und Flut regelmäßig wirken
-
Gilt als Halophyt: eine Pflanze, die Salz liebt und verträgt
-
Wird nur wenige Zentimeter bis ca. 30 cm hoch
-
Dickfleischige, grüne, saftige Triebe – erinnern optisch etwas an kleine Kaktusarme
Lebensraum & Funktion
-
Typisch für Salzwiesen, v. a. im Vordergrundbereich zur offenen See
-
Pionierpflanze: wächst als Erste dort, wo Land neu entsteht
-
Trägt zur Stabilisierung von Schlickflächen bei → fördert Landbildung
-
Lebensraum für viele Watvögel, Insekten und Mikroorganismen
Nutzung & Kulinarik
-
Wird in der Küche als „Meeresspargel“ geschätzt:
-
Roh, blanchiert oder kurz gebraten
-
Schmeckt leicht salzig, knackig-frisch
-
Passt gut zu Fisch, Pasta oder als Beilage
-
-
In Ostfriesland eher selten traditionell genutzt, aber:
-
Wiederentdeckt durch moderne norddeutsche Küche
-
Erhältlich auf Inselmärkten, Bioläden oder direkt aus der Natur (mit Bedacht!)
-
Besonderheiten
-
Jahreszeitlich stark sichtbar:
-
Im Sommer grün, im Herbst rötlich → bietet tolle Farbakzente in der Salzwiese
-
-
Queller ist ein Zeichen für intakte Küstenökosysteme
-
Geschützt in vielen Naturschutzgebieten, z. B. im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer
Queller ist unscheinbar, aber ökologisch enorm wichtig – ein echtes Nordseekind, das zwischen Land und Meer lebt. Und in der richtigen Zubereitung auch ein kulinarischer Geheimtipp!
Plattdeutsch: De Queller weet, wo’t sülzig is – un dor steiht he fast.
Hochdeutsch: Der Queller weiß, wo es salzig ist – und da steht er fest.