Häuptlinge

Der Begriff „Häuptling“ in Ostfriesland leicht falsch verstanden werden kann. Also klar gesagt:

Nein – in Ostfriesland gab es keine Indianer, aber sehr wohl Häuptlinge.

Was waren die ostfriesischen Häuptlinge?

Der Begriff Häuptling kommt vom mittelniederdeutschen „hovedlinge“ (also „Kopfmann“) und bezeichnete im Mittelalter die regionalen Anführer ostfriesischer Siedlungen, Familien oder Landstriche – vergleichbar mit Fürsten oder lokalen Adligen, aber oft gewählt oder aufgestiegen durch Einfluss und Besitz, nicht durch Geburt allein.

Zeitraum:

• ca. 12. bis 15. Jahrhundert

• In der Zeit der „Friesischen Freiheit“ – als Ostfriesland keinem König oder Fürsten unterstand

Funktion:

• Machtposition durch Landbesitz, militärische Stärke, Bündnisse

• Schlichteten Streit, führten Kriege, handelten mit Hanse-Städten

• Unterhielten oft eigene Burgen und Privatarmeen

Bekannte ostfriesische Häuptlingsfamilien:

Häuptling ≠ Indianerhäuptling

• Die Wortgleichheit ist Zufall

• Die ostfriesischen Häuptlinge hatten mit den indigenen Völkern Amerikas überhaupt nichts zu tun – außer, dass beide Anführerrollen hatten

Was blieb von ihnen?

• Viele Burgen und Steinhäuser (z. B. Burg Stickhausen, Manningaburg, Burg Berum)

• Der Name lebt in Orten, Straßen und Legenden weiter

• Einige Nachfahren existieren noch als Privatpersonen

Die Häuptlinge Ostfrieslands waren keine Indianer, sondern regionale Machtfiguren mit echter politischer Bedeutung – zwischen Freiheit und Fehde, Kirche und Küste.

Plattdeutsch: Uns Häuptlingen harrn keen Federn, man dorüm nich minder Kopp.
Hochdeutsch: Unsere Häuptlinge hatten keine Federn, aber deshalb nicht weniger Kopf.

Werdum ist ein kleines, aber sehr besonderes Dorf in Ostfriesland, das oft unterschätzt wird – dabei steckt in diesem Ort jede Menge Charakter, Geschichte und Charme. Es liegt im Landkreis Wittmund, nahe Neuharlingersiel und der Nordseeküste. Perfekt für Leute, die Ruhe, Natur und echtes Ostfriesland suchen.