Berühmte Ostfriesen, die kaum jemand außerhalb der Region kennt, obwohl sie geschichtlich, wissenschaftlich oder kulturell eine große Rolle gespielt haben. Hier eine Auswahl von „heimlichen Größen“ Ostfrieslands:
Ubbo Emmius (1547–1625)
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Geburtsort: Greetsiel
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Beruf: Historiker, Humanist, Theologe
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Besonderheit: Gründungsrektor der Universität Groningen (Niederlande)
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Gilt als einer der bedeutendsten Gelehrten des niederländisch-ostfriesischen Raums
David Fabricius (1564–1617)
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Geburtsort: Esens
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Beruf: Pastor und Astronom
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Besonderheit: Entdeckte 1596 den ersten veränderlichen Stern (Mira) – bedeutend für die Astronomie
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War ein enger Vertrauter von Johannes Kepler
Maria Bruns (1853–1914)
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Geburtsort: Leer
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Beruf: Lehrerin, Frauenrechtlerin
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Besonderheit: Engagierte sich früh für Bildung von Mädchen und gegen soziale Ungleichheit – weit vor der Zeit der klassischen Frauenbewegung
Dietrich Rassow (1903–1985)
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Geburtsort: Aurich
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Beruf: Zoologe und Ethologe
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Besonderheit: Pionier in der Tierverhaltensforschung – beeinflusste u. a. spätere Arbeiten von Konrad Lorenz
Johann Diekhoff (1831–1914)
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Geburtsort: Rhaude (heute Teil von Rhauderfehn)
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Beruf: Sprachforscher
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Besonderheit: Sammelte, dokumentierte und analysierte Plattdeutsch und ostfriesische Mundarten – Grundlage für spätere Dialektforschung
Hinrich Braren (1751–1826)
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Geburtsort: Föhr, lebte aber lange in Ostfriesland
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Beruf: Kapitän, Lehrer
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Besonderheit: Schrieb das erste systematische Lehrbuch für Seefahrt auf Deutsch – wurde Standardwerk
Viele Ostfriesen haben still und leise große Spuren in Wissenschaft, Bildung, Sprache und Forschung hinterlassen – ohne großen Ruhm, aber mit nachhaltigem Einfluss.
Plattdeutsch: De lüüt, de keen kennt, hebbt oft dat meiste bewarkt.
Hochdeutsch: Die Leute, die keiner kennt, haben oft das meiste bewirkt.