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Teezeremonie

Die Teezeremonie in Ostfriesland ist viel mehr als nur Tee trinken – sie ist ein festes Ritual, ein Zeichen von Gastfreundschaft und ein identitätsstiftender Bestandteil der ostfriesischen Kultur. Kein Wunder, dass die ostfriesische Teekultur 2016 von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt wurde.

Was gehört zur ostfriesischen Teezeremonie?

  1. Die Mischung (Blatt-Tee):

    • Meist eine kräftige Schwarzteemischung, v. a. mit Assam.

    • Ostfriesische Marken wie Bünting oder Thiele sind sehr verbreitet.

  2. Die Zubereitung:

    • Der Tee wird stark aufgebrüht (mind. 5 Minuten Ziehzeit).

    • Danach mit heißem Wasser gestreckt – oft aus einer zweiten, größeren Kanne.

  3. Das richtige Trinken:

    • In kleinen Porzellantassen („Koppkes“) mit zartem Muster (z. B. Strohblumen-Dekor).

    • Zuerst kommt ein Stück Kandis („Kluntje“) in die Tasse.

    • Dann wird Tee aufgegossen – man hört das Knacken des Kluntjes!

    • Zum Schluss ein Schuss Sahne („Wulkje“) – sie wird nicht eingerührt!

  4. Ganz wichtig:
    Nicht umrühren! Die Schichten (süß unten, bitter in der Mitte, mild oben) spiegeln das Leben: erst herb, dann mild, dann süß.

  5. Drei Tassen sind Pflicht. Es heißt:
    „Dree is Ostfreesenrecht.“ – Eine zweite ablehnen gilt fast schon als unhöflich.

Bedeutung:

Die Teezeremonie ist kein Hochkultur-Ritual wie in Japan, sondern ein tägliches, bodenständiges Miteinander. Sie steht für Ruhe, Gespräch, Zusammenhalt – gerade im oft rauen Nordseeklima.

Plattdeutsch: Tee is nich alleen Trinken, dat is Tied för Tosamen.
Hochdeutsch: Tee ist nicht nur Trinken, das ist Zeit fürs Zusammensein.

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