Ostfriesland ist zwar eine junge Landschaft in geologischer Hinsicht, aber kulturell sehr alt besiedelt. Die ältesten Siedlungen liegen auf den Geestinseln, also den natürlichen Erhöhungen im flachen Land, wo man schon vor über 2.000 Jahren siedelte – trocken, fruchtbar und geschützt vor Sturmfluten.
Die älteste bekannte Siedlung in Ostfriesland:
Faktisch belegt:
Die ältesten kontinuierlich besiedelten Orte in Ostfriesland sind:
Wirdum (Landkreis Aurich)
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Urkundlich erwähnt um 1000 n. Chr., vermutlich viel älter
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Liegt auf einer Warft (künstlich aufgeschütteter Siedlungshügel)
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Funde aus der Römerzeit und davor – Hinweise auf eine siedlungsartige Nutzung seit der Eisenzeit
Hinte und Suurhusen (Krummhörn)
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Beide Orte existieren seit dem 9. Jahrhundert, evtl. früher
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Suurhusen ist durch den schiefsten Kirchturm der Welt bekannt, aber auch archäologisch bedeutend
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Reste von frühmittelalterlichen Höfen, Gräbern und Warften wurden gefunden
Jemgum (Rheiderland)
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Zählt zu den ältesten schriftlich erwähnten Orten (erste Erwähnung: 8. Jh. n. Chr.)
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Frühfriesische Handels- und Siedlungsstruktur an der Ems
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Nähe zur Handelsroute zwischen Norden und Utrecht
Upgant-Schott (Brookmerland)
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Frühe Siedlungsfunde, dazu der Name „Upgant“ = oberhalb des Gantbaches, weist auf früheste Landschaftsnutzung hin
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In der Nähe wurde das Brokmer Landrecht verfasst (um 1300), was auf eine alte und organisierte Besiedlung schließen lässt
Aurich – zentral, aber nicht am ältesten
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Heute „Hauptstadt“ Ostfrieslands, aber erst im Spätmittelalter bedeutsam geworden
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Frühere Siedlungen lagen eher um Aurich herum
Frühgeschichtlicher Hinweis:
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Großsteingräber, Urnengräberfelder und Hügelgräber zeigen:
Ostfriesland war schon in der Jungsteinzeit besiedelt (z. B. bei Timmel, Ostrhauderfehn, Wiesmoor)
Die ältesten dauerhaft besiedelten Orte liegen auf alten Warften und Geestrücken wie in Wirdum, Jemgum, Hinte oder Suurhusen.
Archäologisch belegt ist eine Besiedlung seit über 2.000 Jahren – also lang, bevor die ersten Urkunden geschrieben wurden.
Plattdeutsch: De eersten Oostfreesen hebbt sück op Hügel söcht – man dor sünd wi bis hüt nich rutwüßt.
Hochdeutsch: Die ersten Ostfriesen haben sich Hügel zum Leben gesucht – und bis heute sind wir dort geblieben.
