Der Deich ist ein künstlich aufgeschütteter Erdwall, der an der Küste oder an Flüssen gebaut wird, um das Land vor Überflutung durch Sturmfluten, Hochwasser oder Springtiden zu schützen. Besonders in Ostfriesland ist der Deich lebenswichtig – ohne ihn wäre ein Großteil der Region unbewohnbar.
Warum gibt es Deiche in Ostfriesland?
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Große Teile Ostfrieslands liegen unter dem Meeresspiegel
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Die Nordsee ist rau: Sturmfluten können meterhoch auflaufen
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Der Deich schützt Menschen, Tiere, Dörfer und landwirtschaftliche Flächen
Aufbau eines Deiches (klassisch):
Teil | Funktion |
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Seeseite | Sanft geneigt, damit die Wellen abbrechen |
Deichkrone | Oberer Teil, oft mit Weg oder Schotterstraße |
Landseite | Steiler, oft mit Vieh beweidet |
Deichkörper | Besteht meist aus Lehm, gut verdichtet |
Begrünung | Gras schützt vor Erosion, wird regelmäßig gemäht oder durch Schafe kurz gehalten |
Typisch ostfriesisch:
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Deiche wachsen mit der Zeit: nach jeder großen Flut wurden sie erhöht und verstärkt.
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Historisch wichtig: Koog- und Deichgemeinschaften organisierten früher den Bau – aus diesen entstanden später Deichverbände.
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Heute werden Deiche regelmäßig kontrolliert, modernisiert und angepasst – besonders wegen Klimawandel und steigender Meeresspiegel.
Besonderheit:
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Auf den Deichen sieht man oft Schafe – die treten das Gras fest, halten es kurz und sorgen dafür, dass der Deich nicht unterspült wird.
Der Deich ist in Ostfriesland kein Bauwerk, sondern Lebensgrundlage – eine Schutzmauer zwischen Mensch und Meer, Symbol für das ewige Ringen mit der Natur.
Plattdeutsch: Ohne Deich säht dat hier ut as’n Fischdiek.
Hochdeutsch: Ohne Deich sähe es hier aus wie ein Fischteich.