Ja, „Moin“ ist in Ostfriesland (und im gesamten norddeutschen Raum) mehr als nur eine Begrüßung – es ist ein Ausdruck von Identität, Zugehörigkeit und Bodenständigkeit. Kurz, klar, ehrlich.
„Moin“ reicht völlig. Es ist ein echtes Alltagswort, das zu jeder Tages- und Nachtzeit verwendet wird – also nicht nur morgens! Es kommt wahrscheinlich vom niederdeutschen „moi(n)“ = gut, angenehm (nicht vom „Morgen“). Also ist „Moin“ eher ein Wunsch wie „Hab’s gut!“
„Moin Moin“ hingegen gilt in Ostfriesland und auch Teilen von Friesland eher als Geschwätz. Manche sagen scherzhaft:
„Moin Moin is schon Gesabbel!“
In Hamburg oder Schleswig-Holstein ist „Moin Moin“ dagegen ganz normal. In Ostfriesland aber zeigt ein einfaches, knappes „Moin“: Ich bin da, alles gut, kein Schnack nötig.
Was macht „Moin“ so besonders?
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Zeitunabhängig:
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Anders als viele denken, bedeutet „Moin“ nicht „Guten Morgen“ – man sagt es zu jeder Tages- und Nachtzeit.
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Ob morgens beim Bäcker, mittags beim Nachbarn oder abends im Wirtshaus – „Moin“ passt immer.
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Ursprung:
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Kommt vermutlich vom niederdeutschen „moi“ = gut, angenehm.
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Also ist „Moin“ eher ein Wunsch wie: „Hab’s gut!“ oder „Alles klar?“
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Ein Wort reicht:
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In Ostfriesland heißt es klar: „Moin ist Gruß genug.“
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„Moin Moin“ gilt hier oft als übertrieben oder geschnackt – das sagen eher Touristen oder Leute von weiter südlich.
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Stiller Gemeinschaftsgruß:
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Mit einem „Moin“ signalisiert man: Ich gehöre dazu.
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Es ist ein stiller Handschlag – freundlich, unaufdringlich, ehrlich.
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„Moin“ ist kein Wort – es ist ein Lebensgefühl. Wer es versteht, hat einen Fuß in der Tür zur norddeutschen Seele.
Plattdeutsch: Een Moin is Fründschaft, twee is Gesabbel.
Hochdeutsch: Ein Moin ist Freundschaft, zwei sind Geschwätz.
Plattdeutsch: Moin seggt allens – un mehr mutt nich.
Hochdeutsch: Moin sagt alles – und mehr muss es nicht sein.