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Ostfriesische Möwe

Die Ostfriesische Möwe ist kein Seevogel, sondern eine alte Hühnerrasse – also ein Hausgeflügel, das früher typischerweise auf ostfriesischen Bauernhöfen gehalten wurde.

Unterschied zur „Möwe“ an der See:

Ostfriesische Möwe Seemöwe (z. B. Silbermöwe)
Alte Hühnerrasse, domestiziert Wilder Seevogel, lebt an der Küste
Wird im Stall oder Freiland gehalten Fliegt frei, brütet auf Inseln oder Küstendächern
Dient der Eier- und Fleischproduktion Gehört zur natürlichen Küstenfauna
Farbe: gesperbert (Streifenmuster) Meist grau-weiß, mit typischem Möwenruf
Braucht Schutz als gefährdete Rasse Weit verbreitet, teilweise als „frech“ bekannt

Der Name „Möwe“ bei der Hühnerrasse kommt wahrscheinlich von der Federzeichnung, die an das gesprenkelte Gefieder mancher Möwen erinnert – aber die Tiere sind biologisch völlig verschieden.

Die Ostfriesische Möwe ist eine alte, regionale Hühnerrasse – und hat mit den typischen Küsten-Möwen nichts zu tun, auch wenn der Name das vermuten lässt. Sie ist besonders wegen ihrer Seltenheit, ihres Charakters und ihrer historischen Bedeutung für die Region Ostfriesland.

Besonderheiten der Ostfriesischen Möwe:

  1. Herkunft und Geschichte

    • Stammt aus Ostfriesland und dem niederländischen Grenzgebiet

    • Entstanden im 19. Jahrhundert, wahrscheinlich aus Landhühnern und Selektion durch bäuerliche Zucht

    • Früher sehr verbreitet auf Bauernhöfen in der Region

  2. Aussehen

    • Es gibt zwei Farbschläge: silber-gesperbert und gold-gesperbert

    • Typisch ist das gesperberte Gefieder (wechselnd helle und dunkle Streifen)

    • Gelbe Beine, auffälliger roter Kamm und kräftiger Körperbau

  3. Nutzung

    • Eine Zwiehuhnrasse: also geeignet für Eier und Fleisch

    • Legt ca. 150–180 Eier pro Jahr

    • Robust, wetterfest, ideal fürs raue Nordseeklima

  4. Charakter

    • Lebhaft, neugierig, aber nicht aggressiv

    • Gute Futtersucher, ideal für Freilandhaltung

    • Haben noch viel von ihrem ursprünglichen Verhalten – sie sind keine „Lege-Maschinen“

  5. Seltenheit

    • Heute gilt sie als gefährdete Nutztierrasse

    • Wird von Erhaltungsinitiativen wie der GEH (Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen) betreut

Die Ostfriesische Möwe ist ein lebendiges Stück ostfriesischer Agrar- und Alltagsgeschichte – regional, robust, bodenständig. Wer sie hält, leistet aktiven Beitrag zum Erhalt regionaler Vielfalt.

Plattdeutsch: De Möwe scharrt sück d’ Lievn sülvst tosamen.
Hochdeutsch: Die Möwe scharrt sich das Leben selbst zusammen.

Plattdeutsch: Dat een legt Eier, dat anner stiehlt Pommes.
Hochdeutsch: Das eine legt Eier, das andere klaut Pommes.

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