Ostfriesland wachsen einige besondere Pflanzen, die typisch für die Küstenregion, das Watt, die Marsch oder das Moor sind – darunter auch Heilpflanzen, Wildfrüchte oder salztolerante Spezialisten. Viele davon haben eine lange Tradition in der Volksmedizin, Küche oder Landschaftspflege.
Hier die wichtigsten:
Sanddorn („Zitrone des Nordens“)
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Besonders häufig auf den Inseln (z. B. Norderney, Langeoog) und in Küstennähe
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Bildet dichte Büsche mit orangenen Beeren, die sehr Vitamin-C-reich sind
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Verwendung:
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Saft, Marmelade, Likör, Öl, Bonbons
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In der Volksmedizin gegen Erkältung, für Hautpflege
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Schützt Dünen vor Erosion – daher ökologisch wertvoll
Queller („Salzgras“, Meeresspargel)
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Wächst im Salzwiesenbereich des Wattenmeers
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Essbar! Wird in der Nordseeküche als Beilage oder salzige Delikatesse genutzt
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Enthält viele Mineralien – wächst dort, wo andere Pflanzen kapitulieren
Strandwermut & Strandastern
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Typische Salzwiesenpflanzen
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Angepasst an Überschwemmung und Salz
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Wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht: Nahrung für Insekten, Küstenschutz, Bioindikatoren
Wollgras & Torfmoose
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Kommen vor allem in den Moorgebieten Ostfrieslands vor (z. B. Ewiges Meer, Großes Meer)
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Torfmoose sind entscheidend für die Moorbildung und CO₂-Speicherung
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Wollgras ist optisch auffällig – mit seinen weißen, bauschigen Blüten ein Markenzeichen des Hochmoors
Schlickgras (Spartina)
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Eine der Pionierpflanzen im Watt
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Spielt eine wichtige Rolle beim Landgewinn und der Stabilisierung von Sedimenten
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Grundlage für die Entstehung neuer Salzwiesen
Heidekraut (Calluna)
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In den Geestregionen (z. B. Richtung Aurich, Westerstede) wachsen noch kleinere Heideflächen
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Früher genutzt für Besen, Dächer und als Tierfutter
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Heute meist in Naturschutzgebieten erhalten
Mönchspfeffer & Arzneipflanzen im Bauerngarten
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Auf vielen Gulfhöfen gibt es noch traditionelle Bauerngärten mit:
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Baldrian, Kamille, Johanniskraut, Pfefferminze, Beinwell
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Diese Pflanzen dienten früher der Hausmedizin und Selbstversorgung
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Ostfriesland ist reich an robusten, spezialisierten Pflanzen, die mit Wind, Salz, Wasser und Moor klarkommen – oft unscheinbar, aber unersetzlich für Mensch, Tier und Landschaft.
Plattdeutsch: Wat hier wööst, mutt wat afkönnen – so as de Lüüd.
Hochdeutsch: Was hier wächst, muss was aushalten – genau wie die Leute.