Die Tide (auch Gezeiten genannt) ist der regelmäßige Wechsel von Ebbe und Flut, also das Steigen und Fallen des Meeresspiegels – ein ganz natürliches Phänomen, das vor allem an der Nordseeküste und somit auch in Ostfriesland eine zentrale Rolle spielt.
Wie entsteht die Tide?
Die Tide wird hauptsächlich verursacht durch:
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Gravitationskräfte des Mondes (und in geringerem Maß der Sonne)
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Die Erdrotation
Diese Kräfte ziehen das Wasser der Ozeane an – dadurch entstehen zwei „Wasserberge“: einer auf der mondzugewandten Seite, einer gegenüber. So kommt es zu:
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Flut (Hochwasser): Das Wasser steigt
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Ebbe (Niedrigwasser): Das Wasser fällt
Ein kompletter Zyklus dauert rund 12 Stunden und 25 Minuten – also gibt es zweimal täglich Ebbe und Flut.
In Ostfriesland konkret:
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Der Unterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser (der sogenannte Tidenhub) liegt an der Nordseeküste meist zwischen 2 bis 3 Metern.
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Die Tide formt das Wattenmeer, sorgt für Schlick, Priele und Sandbänke – und bestimmt das Leben von Mensch und Tier an der Küste.
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Sie ist auch entscheidend für Schifffahrt, Deichbau und Tourismus – z. B. bei Wattwanderungen oder Fährverbindungen.
Plattdeutsch: De See hett sien Tiet – mal kummt se, mal geiht se.
Hochdeutsch: Das Meer hat seine Zeit – mal kommt es, mal geht es.