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Infratsruktur

denn Ostfriesland ist wunderschön, aber natürlich nicht perfekt. Es gibt klare Schwachstellen, besonders in Bereichen wie Infrastruktur, Digitalisierung und Mobilität, die viele Menschen hier tagtäglich betreffen. Hier ein ehrlicher Überblick:

Öffentlicher Nahverkehr (ÖPNV):

  • Dünn, unregelmäßig, lückenhaft – besonders außerhalb der Städte

  • Viele Orte sind ohne Auto kaum erreichbar, gerade abends und am Wochenende

  • Busverbindungen oft schlecht getaktet (z. B. Schulbus-orientiert, aber nicht alltagsfreundlich)

  • Inseln: Fähren sind wetter- und tideabhängig, teils teuer, keine spontane Mobilität

Fazit:
Ohne Auto bist du auf dem Land aufgeschmissen. Für Jugendliche, Senioren oder Touristen ohne Wagen ein echtes Problem.

Bahnverkehr:

  • Die Hauptstrecken (z. B. Emden–Leer–Oldenburg, Norden–Norddeich–Bremen) sind okay, aber:

    • Langsam, oft mit Ausfällen

    • Kaum Direktverbindungen (z. B. keine durchgehenden ICs auf die Inseln)

    • Regionale Bahnhöfe teils sanierungsbedürftig

  • Der Bahndamm bei Weener (Emsbrücke) war jahrelang defekt – Symbol für schleppende Investitionen

Fazit:
Verbindung ja, Komfort und Zuverlässigkeit oft nein. Große Projekte brauchen hier oft zu lange.

Internet & Mobilfunk:

  • Teils deutlich unterdurchschnittliche Versorgung im Vergleich zum Rest Deutschlands

    • Viele Dörfer haben langsames DSL, kein Glasfaser

    • Mobiles Netz: In manchen Regionen Edge oder Funkloch

  • Digitalisierung in Schulen, Betrieben und Behörden hinkt hinterher

Fazit:
Digitaler Alltag ist hier oft analog. Wer Homeoffice machen will, muss Glück mit dem Anschluss haben.

Gesundheitsversorgung & Ärzte

  • In vielen ländlichen Regionen gibt es Hausärztemangel

  • Fachärzte, Hebammen, Zahnärzte oft nur mit Wartezeit oder weiten Wegen

  • Kliniken (z. B. in Aurich, Emden) stehen teils unter Spardruck oder werden zusammengelegt

Fazit:
Medizinische Versorgung ist da – aber nicht immer da, wo sie gebraucht wird.

Junge Leute ziehen weg

  • Wenig Ausbildungsplätze & Studienangebote in der Region

  • Wenig urbanes Angebot (Kultur, Nightlife, Jobs)

  • Landflucht vor allem aus dem Binnenland – Dörfer vergreisen

Fazit:
„Hier willst du alt werden, aber nicht jung sein“ – sagen manche.

Politisches Gefühl: Vernachlässigt

  • Viele Ostfriesen fühlen sich von Hannover (Landesregierung) nicht ernst genommen

  • Investitionen kommen spät oder gar nicht

  • Lösungen werden von außen diktiert, nicht vor Ort entwickelt


Selbstbewusstsein groß, aber Vertrauen in „die da oben“ eher klein.

Aber – ganz wichtig:

Trotz dieser Schwächen gibt es viel Engagement vor Ort: Ehrenamt, Vereine, Bürgerinitiativen, kreative Köpfe, die anpacken statt jammern. Das macht den Unterschied – nicht alles läuft perfekt, aber vieles läuft aus eigener Kraft.

Plattdeutsch: Wi hebbt wat up’n Kopp – man de Weg dorhen hätt manchmal Schlaglöcher.
Hochdeutsch: Wir haben was im Kopf – aber der Weg dorthin hat manchmal Schlaglöcher.

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