Die Windräder – oder genauer gesagt: die Windenergieanlagen – sind in Ostfriesland allgegenwärtig und prägen heute das Landschaftsbild fast so sehr wie Leuchttürme, Kühe und Gulfhöfe. Ostfriesland ist eine Vorreiterregion der Energiewende – und das hat gute Gründe.
Warum gibt es so viele Windräder in Ostfriesland?
Ideale Bedingungen
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Flaches Land + stetiger Wind = perfekte Voraussetzungen
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Die Nordsee liefert gleichmäßige Windverhältnisse, auch im Binnenland
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Wenig Bebauung – große freie Flächen nutzbar
Frühe Entwicklung
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Bereits in den 1990er-Jahren entstanden erste Windparks, oft mit lokaler Beteiligung
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Viele Ostfriesen waren Pioniere der dezentralen Energieversorgung
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Einige Dörfer erzeugen heute mehr Strom, als sie verbrauchen
Bürgerbeteiligung
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Viele Windräder gehören Bürgerenergiegesellschaften, Landwirten oder Genossenschaften
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Einnahmen bleiben oft in der Region
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Stärkt die Akzeptanz: „Dat is uns Wind!“
Wieviele gibt’s denn?
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In Ostfriesland (bzw. im Landkreis Aurich, Leer, Wittmund) stehen hunderte Windräder
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Zentrale Regionen: Großefehn, Südbrookmerland, Krummhörn, Brookmerland
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Dazu kommen Offshore-Windparks vor Borkum und Norderney – Teil der deutschen Nordsee-Energieversorgung
Vorteile für die Region
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Starke Einnahmen für Gemeinden durch Pacht und Gewerbesteuer
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Arbeitsplätze im Bereich Wartung, Technik, Planung
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Beitrag zum Klimaschutz – erneuerbarer Strom für Millionen Haushalte
Kritik & Herausforderungen
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Landschaftsbild verändert sich – nicht jeder mag den „Wald aus Windrädern“
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Lärm, Schattenwurf, Artenschutz (z. B. Vögel, Fledermäuse) sind regelmäßig Thema
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Diskussion über Mindestabstände zu Wohnhäusern
Windräder sind in Ostfriesland keine Fremdkörper, sondern Teil einer energiepolitischen Erfolgsgeschichte – von der Küste für das ganze Land. Und sie passen zum Charakter der Region: kraftvoll, unabhängig, naturverbunden.
Plattdeutsch: De Wind weht sowieso – denn kann he ok wat goodes doon.
Hochdeutsch: Der Wind weht sowieso – dann kann er auch etwas Gutes tun.